Staking

Staking: Die Evolution der Blockchain-Validierung

Staking: Die Evolution der Blockchain-Validierung

Bitcoin basiert bekanntlich auf dem sogenannten Mining. Dieser Prozess dient der Aufrechterhaltung der Bitcoin-Blockchain, erfordert erhebliche Rechenleistung und belohnt die Teilnehmer mit neuen Bitcoins für ihren Einsatz. Andere Blockchains – allen voran Ethereum – funktionieren nach einem anderen System: Staking. Was Staking ist, wie es funktioniert, wer daran teilnehmen kann und welche Vorteile es bietet, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist Staking?

Staking ist ein Mechanismus innerhalb von Blockchain-Netzwerken, der dazu dient, Transaktionen zu validieren und neue Blöcke zu erstellen. Es handelt sich um einen Prozess, bei dem die Inhaber von Krypto-Assets ihre Coins bei der Blockchain hinterlegen, um so deren Netzwerk zu unterstützen. Im Gegenzug erhalten sie Belohnungen, sogenannte Staking-Rewards. Diese werden automatisch durch die Blockchain in Form zusätzlicher Coins an die Staker ausbezahlt.

Bei Ethereum werden die Staking-Rewards in Ether ausbezahlt, und die derzeitige Rendite beträgt etwa 3 %. Die Höhe der Auszahlungen pro Staker hängt von der Gesamtzahl aller Staker ab. Wenn es mehr Staker gibt, wird der Kuchen auf mehr Personen aufgeteilt, was bedeutet, dass jeder Staker einen kleineren Anteil erhält.

Diese Methode wird häufig in sogenannten Proof-of-Stake(PoS)-Systemen verwendet, die eine energieeffizientere Alternative zum traditionellen Proof-of-Work(PoW)-Mechanismus darstellen. Letzterer erfordert das Mining, bei dem Miner kostenintensive Rechenleistung aufwenden müssen, um Transaktionen ehrlich zu validieren und neue Blöcke zu erstellen. Beim Staking hingegen hinterlegt man einen «Stake» in Form des netzwerkeigenen Coins. Dieses Kapital dient als Kaution und sorgt dafür, dass Staker sorgfältig arbeiten. Bei Fehlern oder absichtlichem Fehlverhalten kann man seinen Stake verlieren.

Bei Ethereum haben Staker zwei Hauptaufgaben: Sie schlagen neue Blöcke mit Transaktionen vor und validieren die Blöcke anderer Staker. Für beide Aufgaben erhalten sie Staking-Belohnungen. Wenn sie jedoch ihre Aufgaben nicht ordnungsgemäss erfüllen, können sie «geslasht» werden und einen Teil oder ihre gesamte Sicherheitskaution verlieren.

Hinweis zur Grafik: Staking-Prozess bei Maerki Baumann - https://www.archip.ch/de/archip-private/verwahrung-und-handel

Funktionsweise des Stakings

Beim Staking werden die Coins eines Nutzers für einen bestimmten Zeitraum gesperrt. Sie bleiben so lange gesperrt, bis der Nutzer entscheidet, kein Staking mehr zu betreiben, woraufhin die Blockchain die Coins freigibt.

Die Wahrscheinlichkeit, als Staker für die Validierung des nächsten Blocks und den Erhalt der Staking-Belohnungen ausgewählt zu werden, hängt meist vom Zufall ab. Allerdings gilt: Je mehr Coins ein Staker hält, desto grösser ist seine Chance, ausgewählt zu werden. Grundsätzlich belohnen Proof-of-Stake-Algorithmen die Teilnehmer proportional zu ihrem Einsatz (Stake).

Bei Ethereum können derzeit alle 6,4 Minuten maximal acht neue Staker hinzukommen, während 15 Staker aussteigen können. Aufgrund der Warteschlage dauert es aktuell mehr als 11 Stunden, um Ethereum-Staker zu werden. Noch länger dauert es, wieder auszusteigen. Ein- und Ausstiegsdauer werden dynamisch über das Protokoll definiert. Die Wahrscheinlichkeit, bei Ethereum als Staker für die Blockproduktion ausgewählt zu werden, hängt vom Zufall ab und ist gleich verteilt nach der Anzahl der aktiven Validatoren im Netzwerk.

Teilnahme am Staking

Grundsätzlich kann jeder, der im Besitz eines Krypto-Assets einer öffentlichen Blockchain ist, am Staking teilnehmen. In den meisten Fällen gibt es jedoch bestimmte Voraussetzungen:

  • Mindestguthaben: Einige Netzwerke setzen ein Mindestguthaben voraus, um staken zu können.
  • Kompatible Wallet: Eine Wallet, die das Staking unterstützt, ist erforderlich.
  • Technische Anforderungen: Um als Validator zu agieren, benötigt man eine ständig aktive Internetverbindung und entsprechende Hardware (in der Fachsprache spricht man auch von einem Full Node).

Alternativ kann man auch über Staking-Pools oder über Krypto-Börsen, die Staking-Dienste anbieten, teilnehmen. Auch die ersten Banken bieten die Möglichkeit, über eine sichere und regulierte Infrastruktur zu staken. Falls Sie sich für das Staking von Ethereum Coins interessieren, nehmen Sie gerne mit Ihrem Ansprechpartner bei Maerki Baumann Kontakt auf. Generell erleichtert die Zusammenarbeit mit einer vertrauenswürdigen Drittpartei den Einstieg in das Staking.

Bei Ethereum kann man als Staker derzeit 32 ETH pro Validator hinterlegen - nicht mehr und nicht weniger. Gemäss dem aktuellen Ether-Preis sind es weitaus über USD 100’000, die man als Staker aufbringen muss. Mit dem bevorstehenden Pectra Update im ersten Quartal 2025 soll man als Staker dann neu zwischen 32 bis maximal 2'048 Ether hinterlegen können. 

Vorteile des Stakings

💰 Rendite: Staking wirft eine Rendite in Form regelmässiger Belohnungen ab. Diese Rendite wird jeweils im Blockchain-eigenen Coin ausgezahlt.

📈 Wertzu- oder -abnahme: Die Belohnungen, die in Form von zusätzlichen Coins ausgezahlt werden, können im Wert steigen (oder aber auch fallen), was zu potenziellen Gewinnen (oder Verlusten) führt.

🌱 Geringer Energieverbrauch: Im Vergleich zu PoW-Systemen benötigt PoS weniger Energie, was es zu einer umweltfreundlicheren Alternative macht.

Fazit

Staking ist ein essenzieller Bestandteil moderner Blockchain-Netzwerke, insbesondere solcher, die auf Proof-of-Stake basieren. Es ermöglicht den Teilnehmern, ihre Krypto-Assets zur Sicherung des Netzwerks einzusetzen und im Gegenzug Belohnungen zu erhalten. Aufgrund der technischen Anforderungen kann es sinnvoll sein, Staking über eine vertrauenswürdige Drittpartei zu betreiben.  

Pascal Hügli

Autor: Pascal Hügli

Pascal Hügli, Crypto Investment Manager bei Maerki Baumann und Gründer von Insight DeFi, produziert hochwertige Inhalte zu Bitcoin und Krypto und trägt damit auch zur Entwicklung von Maerki Baumann im Bereich der Blockchain- und Kryptowährungen bei. Als Dozent für digitale Finanzen und Krypto-Assets an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich verfügt er über fundiertes Fachwissen auf diesem Gebiet, das er nun auch für die Etablierung unserer neuen Marke «ARCHIP by Maerki Baumann» einbringt.

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Redaktionsschluss: 17. Juli 2024

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