Bitcoin Lupe

Krypto-Quartalsrückblick und Aussichten für Bitcoin, Ether & Co.

Krypto-Quartalsrückblick und Aussichten für Bitcoin, Ether & Co.

Für das neue Jahr stellten sich viele Anleger die Frage: Soll man in Krypto investieren und wenn ja, welche Krypto-Währungen soll man kaufen? Unser im Bereich von Krypto-Investments erfahrenes Team ist schon seit einem halben Jahrzehnt überzeugt, dass Krypto-Assets Teil eines diversifizierten Portfolios sein sollten. Bereits seit 2020 bieten wir unseren Kundinnen und Kunden bei Maerki Baumann Krypto-Investitionen an.

Auch 2023 waren wir für unsere Kundschaft in Krypto-Währungen investiert. Zu Beginn dieses Jahres hat unser Investment Management im Akzentmodul «Krypto» erste strategische Portfolio­änderungen vorgenommen. Dieses Akzent­modul, das zur Modularen Anlage­lösung von Maerki Baumann gehört, bietet Kundinnen und Kunden Zugang zur jungen Anlage­klasse der digitalen Vermögens­werte. Das Anlage­universum für das Krypto­modul umfasst aktuell insgesamt 22 verschiedene Krypto-Assets mit dem Ziel, diese Zahl kontinuierlich auszubauen. Finanz­anlagen mit Bitcoin und Ethereum stehen dabei im Vorder­grund und werden je nach Marktlage und Oppor­tunitäten mit anderen Krypto-Anlagen ergänzt.

Selektion von Krypto-Anlagen

Ende 2022 hielt das Akzent­modul Bitcoin (BTC), Ether (ETH) und Litecoin (LTC). Litecoin integrierten wir in den Port­folios aufgrund dessen Halving-Events im August 2023. Gleich­zeitig hat sich die Krypto-Währung in fallenden Märkten oder Seit­wärts­phasen im Vergleich zu anderen digitalen Vermögens­werten jeweils als «stabiler» erwiesen. So hat LTC die anderen beiden Krypto-Assets von Ende Juli 2022 bis Ende Juli 2023 outperformt. Dies war haupt­sächlich auf das eigene Halving von Litecoin zurück­zuführen.

Chart Litecoin, Bitcoin, Ethereum

Quelle: Maerki Baumann Investment Management & Bloomberg

Als die eigentliche «Bluechip»-Anlage in der Krypto-Welt gilt aber Bitcoin. Aus diesem Grund redu­zierten wir Ether und Litecoin im Verlauf von 2023. Im Hinblick auf eine Erholungs­phase bei den Krypto-Assets lag der Fokus und damit die Ge­wichtung am stärksten auf Bitcoin. Historisch war es immer so, dass BTC die Erholung der Krypto-Anlagen anführt.

Ein weiterer Grund, weshalb wir Bitcoin über­gewichteten, war die bevorstehende Bewilligung von Bitcoin-Spot-ETFs in den USA. So enthielt das Akzentmodul-Portfolio am 9. Januar 2024 64,1 % BTC, 28,4 % ETH und 2,7 % LTC. Der Rest wurde in Cash gehalten.

Mit der Genehmigung der Bitcoin-Spot-ETFs in den USA am 10. Januar 2024 schichtete unser Team strategisch um. Am 10. Januar 2024 hielten wir für unsere Kundinnen und Kunden neu 54 % in Bitcoin und 36 % in Ether. Zusätzlich wurde der gesamte Anteil an Litecoin abverkauft und durch ein Krypto-Investment von 3 % in Chainlink (LINK) ersetzt.

Analyse der gewählten Krypto-Anlagen

Mit der Genehmigung der Bitcoin-ETFs legte unser Investment Management einen stärkeren Fokus auf Ethereum und Ether wurde auf Kosten von Bitcoin stärker gewichtet (absolut war das Portfolio nach wie vor in BTC übergewichtet). Bis zur Bewilligung galt das Interesse ganz klar dem Bitcoin. Dieser hatte Ether seit der Anmeldung des Bitcoin-ETF durch BlackRock am 15. Juni bis zur effektiven Genehmigung um ungefähr 30 % im US-Dollar-Preis übertroffen.

Als Folge schien ein Narrativ­wechsel unver­meidlich. Der bank­internen Meinung nach wäre dieser Fokus­wechsel vor allem durch drei mögliche Kataly­satoren getrieben: 

  • BlackRock meldete am 15. November auch einen Ethereum-Spot-ETF an. Andere Investment­firmen wie Fidelity, VanEck, ARK 21 Shares taten es dem welt­grössten Vermögens­verwalter gleich. Ein erster Stichtag (Deadline) für eine Entscheidung durch die US-Börsenaufsicht (SEC) ist für den 23. Mai festgesetzt.
  • Für den 13. März war das Dencun-Update zur Steigerung der Skalierung (EIP-4844) geplant.
  • Mit EigenLayer wurde eine vielver­sprechende Neuerung im Ethereum-Ökosystem lanciert. Das Protokoll bietet Security-as-a-Service. Es erlaubt Ethereum-Stakern, auch andere Blockchain-Projekte zu sichern. Das Protokoll hat bereits über USD 13 Milliarden eingesammelt und es wird erwartet, dass es bald kostenlose Token (Airdrop) verteilen könnte.

Die Umschichtung von Litecoin zu Chainlink ist indes den Fort­schritten der Tokenisierung ge­schuldet. Diese umfasst die Entwicklung, Rechte von Real­werten als digitale Token auf der Blockchain-Technologie abzubilden. Das können zum Beispiel echte Vermögens­werte wie Immo­bilen, Aktien, Anleihen oder Rohstoffe sein.

Noch befinden wir uns in der Anfangs­phase dieser Tokenisierungs­welle. Neben dem BlackRock-CEO Larry Fink glauben aber weitere 97 % der institu­tionellen Anleger, dass die Tokenisierung die Finanz­welt grundlegend verändern wird. Chainlink ist dank ihrer Infrastruktur prädestiniert, tokenisierte Vermögens­werte auf zahlreichen Blockchains verfügbar zu machen. Vor diesem Hintergrund sind wir der Überzeugung, dass LINK derzeit die beste Möglichkeit bietet, von der fort­schreitenden Tokenisierung zu profitieren.

Aussichten und mögliche Kandidaten

Aufgrund der hohen Dynamik der Krypto-Märkte sind wir vom Investment Management angehalten, stets nach weiteren vielver­sprechenden Investitions­möglichkeiten Ausschau zu halten. Naheliegend ist ein Exposure gegenüber sogenannten Ethereum Rollups. Dabei handelt es sich um technologische Skalierungs­lösungen (sogenannte Layer-2s), die kurz- bis mittelfristig die bisher einzig praktikable Skalierungs­lösung für die Ethereum-Blockchain darstellen.

Median Transaction Fee USD

Quelle: Dune Analytics

Wie aus der obigen Grafik ersichtlich profitierten die Rollups – auch Layer-2s genannt – anwendungs­­technisch vom genannten Dencun-Update, da deren Transaktions­gebühren beachtlich reduziert wurden. Protokolle wie Optimism (OP) und andere haben wir deshalb auf unserer Watchlist.

Ähnliche Chancen sieht Maerki Baumann im erweiterten Bitcoin-Ökosystem. Der Bitcoin galt lange als technologisch konservativ und daher kaum skalierbar. Protokoll­verbesserungen wie das SegWit-Update 2018 und jüngst das Taproot-Upgrade 2021 haben die Karten diesbezüglich neu gemischt. Ermöglicht durch diese Änderung haben sich im Verlauf des vergangenen Jahres verschiedene Bitcoin-Layer-2s in Stellung gebracht.

Total Value Locked

Über eine Billion Bitcoin-Kapital!

Aktuell steht das in Bitcoin gebundene Kapital bei über einer Billion US-Dollar. Noch macht die Markt­kapitalisierung Bitcoin-basierter Skalierungs­lösungen nur einen winzigen Bruchteil der Gesamtmarkt­kapitalisierung von Bitcoin aus. Und auch das auf diesen Bitcoin-Layer-2s gebundene Kapital (Total Value Locked TVL) hat noch eine Menge Luft nach oben. Das mögliche Wachstums­potenzial ist daher enorm. Protokolle wie Stacks (STX) haben wir deshalb auf unserem Radar.

Quelle: DefiLlama

Bisherige Performance im Akzentmodul

Seit der Implementierung der genannten Änderungen hat das Gesamt­portfolio eine Performance von 59,5 % in US-Dollar zu verzeichnen (Stand: 31. März). Die Preisver­änderung der gehaltenen digitalen Vermögens­werte wiederum stellt sich wie folgt dar:

Preis-Performance der Krypto-Anlagen im Akzentmodul «Krypto» vom 10.1. bis zum 31.3. 

Vermögenswert:Performance in US-Dollar:
Bitcoin52,85 %
Ether41,1 %
Chainlink27,21 %
Optimism-6,04 %
Stacks97,77 %

Quelle: Messari

Wie diese harten Fakten zeigen: Unsere Wette auf eine Über­performance von Ether geht aktuell nicht mehr auf. Die Erwartung, dass Ether Bitcoin in der Preis­entwicklung übertreffen würde, ist nur zwischen­zeitlich eingetroffen. Bis am 11. März – also bis zwei Tage vor der Implementierung des Dencun-Updates – hatte Ether die Nase mit knapp 3 Prozent­punkten noch vorn. Danach sank der Ether-US-Dollar-Kurs im Zug einer allgemeinen Markt­korrektur stärker als Bitcoin und liess die Dencun-Einführung somit gewisser­massen als «Sell the News»-Event aussehen.

Nicht effektiv war Optimism als Ether-Alternative und allfälliger Beta-Play. Bis zum 11. März war OP noch über 16 % im Plus (bei Unter­performance gegenüber Ether), ehe eine starke Preis­korrektur einsetzte. Die Bitcoin-Alternative Stacks hingegen hätte sich aufgrund der Über­performance zu Bitcoin auf den ersten Blick geeignet, um das Bitcoin-Ökosystem zu «spielen».

Ausblick für das zweite Quartal

Für das kommende Quartal ist es angebracht, über die aktuellen Positionen und Gewichtungen nachzudenken und diese gegebenen­falls anzupassen. Weiter in die Überlegungen fliessen der potenzielle Ethereum-ETF sowie die fort­laufenden Entwicklungen rund um EigenLayer mit ein. Das Protokoll ist am 9. April auf dem Ethereum-Mainnet live gegangen.

Voraussichtlich am 20. April dürfte das Bitcoin-Halving über die Bühne gehen. Etwa zum gleichen Zeitpunkt wird auch die Programmier­barkeit von Bitcoin mit einem Ordinals-Upgrade namens Runes eine interessante Neuerung erhalten. Und der Bitcoin-Layer-2-Stacks wird sein lang ersehntes Nakamoto-Upgrade durchführen. Diese Faktoren könnten dafür sorgen, dass das allgemeine Interesse an Bitcoin im Vergleich zu Ethereum und anderen Altcoins weiterhin hoch bleibt.

Pascal Hügli

Pascal Hügli

Pascal Hügli, Crypto Investment Manager bei Maerki Baumann und Gründer von Insight DeFi, produziert hochwertige Inhalte zu Bitcoin und Krypto und trägt damit auch zur Entwicklung von Maerki Baumann im Bereich der Blockchain- und Kryptowährungen bei. Als Dozent für digitale Finanzen und Krypto-Assets an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich verfügt er über fundiertes Fachwissen auf diesem Gebiet, das er nun auch für die Etablierung unserer neuen Marke «ARCHIP by Maerki Baumann» einbringt.

Wichtige rechtliche Hinweise:
 

Diese Publikation dient ausschliesslich Informations- und Marketingzwecken. Sie stellt keine Anlageberatung oder individuell-konkrete Anlageempfehlung dar. Sie ist kein Verkaufsprospekt und enthält weder eine Aufforderung noch ein Angebot oder eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf von Anlageinstrumenten, Anlagedienstleistungen oder zur Vornahme sonstiger Transaktionen. Maerki Baumann & Co. AG erbringt keine Rechts- oder Steuerberatung und empfiehlt dem Anleger, bezüglich der Eignung von solchen Anlagen eine unabhängige Rechts- oder Steuerberatung einzu­holen, da die steuerliche Behandlung von den persönlichen Verhältnissen des Kunden abhängt und stetigen Änderungen unterworfen sein kann. Maerki Baumann & Co. AG ist Inhaberin der Schweizerischen Bankbewilligung, die ihr durch die ­Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) erteilt wurde.

Diese Publikation richtet sich ausdrücklich nicht an Personen mit Wohnsitz in Deutschland.

Redaktionsschluss: April 2024

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