Bitcoin ist für seinen hohen Energieverbrauch bekannt. Oft wird der Krypto-Währung Energieverschwendung oder ein sehr schlechter ökologischer Fussabdruck vorgeworfen. Doch stimmt das wirklich? Könnte es sogar sein, dass Bitcoin-Mining die Entwicklung erneuerbarer Energien fördert? Im folgenden Artikel gehen wir auf diese Fragen ein.Was steckt hinter dem Bitcoin-Mining?Bitcoin ist ein dezentrales Netzwerk ohne zentrale Autorität. Es braucht einen Mechanismus, der die Netzwerkteilnehmer zur Aufrechterhaltung incentiviert. Hier kommt das Mining, auch Proof-of-Work genannt, ins Spiel. Es schafft Konsens ohne Vertrauen in zentrale Autoritäten und ist für die Dezentralisierung von Bitcoin wesentlich. Gleichzeitig schützt das Mining das Netzwerk vor sogenannten Double-Spend-Attacken, wodurch Bitcoins als digitale Werteinheiten nicht kopiert und doppelt ausgegeben werden können. Beim Mining muss ein «Arbeitsnachweis» in Form von Rechenleistung erbracht werden, was Strom benötigt.Ist Bitcoin Energieverschwendung?Es ist unbestritten, dass die Sicherung des Bitcoin-Netzwerks einen hohen Energieaufwand mit sich bringt. Wer in Bitcoin keinen Nutzen sieht, erachtet die dafür aufgewendete Energie als nicht sinnvoll. Wer jedoch Bitcoin als global zugängliches Wertaufbewahrungsmittel mit einfachem Zugang zur Absicherung gegen Geldentwertung oder als Instrument für schnellen internationalen Werttransfer ansieht, dürfte die Energieaufwendung als gerechtfertigt betrachten. Wert und Nutzen sind stets subjektiv und liegen im Auge des Betrachters.Wie ökologisch ist Bitcoin wirklich?Die Vermutung, dass der Energieverbrauch von Bitcoin hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen stammt, hält sich hartnäckig. Tatsächlich machen Gas und Kohle noch einen beachtlichen Anteil von Bitcoins Energiemix aus. In Kasachstan wird noch grösstenteils staatlich subventionierte Kohle-Energie genutzt. Auch die Problematik der Elektroschrott-Produktion durch veraltete Mining-Geräte stellt eine Herausforderung dar.Dabei wird oft vergessen, dass die Krypto-Währung zunehmend von erneuerbaren Energiequellen betrieben wird. Nachhaltigkeitsstatistiken zum Bitcoin-Mining zeigen eine kontinuierliche Steigerung der nachhaltigen Energiequellen. Ende des ersten Quartals 2024 betrug der Anteil bereits knapp 55 %.Hinweis zur Grafik: Bitcoin schliesst im Vergleich zu anderen Industrien durchaus positiv ab. Quelle: Batcoinz.com Wie das Bitcoin-Mining erneuerbare Energie fördertNeue Studien zeigen, dass Bitcoin zur Förderung erneuerbarer Energien beitragen kann. Erneuerbare Energiequellen wie Wind- oder Solarenergie können oft nicht effizient genutzt werden, da sie auch in Zeiten geringer Nachfrage produziert werden. Ein effizientes Speichern dieser überschüssigen Energie ist momentan noch sehr kostenintensiv. Bitcoin kann hier Abhilfe schaffen. Stabilisierung des StromnetzesIn Texas tragen Bitcoin-Miner zur Stabilisierung des Stromnetzes bei, indem sie in Spitzenzeiten ihre Mining-Fabriken herunterfahren. In Zeiten niedriger Stromnachfrage können die Mining-Geräte wieder ans Netz angeschlossen werden. Dies ist möglich, da die Bitcoin-Produktion im Vergleich zu anderen Industrien schnell und mit wenig Aufwand ab- und angeschaltet werden kann. Bitcoin trägt somit zur Stabilisierung des Stromnetzes bei und steigert dessen Effizienz. Nutzung der WärmeDie von den Mining-Geräten erzeugte Wärme kann genutzt werden, um Häuser, Büros, Gewächshäuser und Swimming-Pools zu heizen. Minern bietet das eine interessante Möglichkeit, ihre Kosten zu reduzieren. Reduktion von MethangasDer öffentlich gelistete Bitcoin-Miner „Marathon Digital (MARA)“ hat ein Pilotprojekt gestartet, bei dem Methangas aus Deponieabfällen zur Stromerzeugung für das Bitcoin-Mining genutzt wird. Das Unternehmen kann so seine Kosten senken und gleichzeitig die freigesetzte Methangasmenge reduzieren. Methan ist neben Kohlendioxid (CO2) ein wesentliches Treibhausgas. Auch andere Bitcoin-Miner monetarisieren dieses Abfallprodukt und reduzieren damit ein Treibhausgas. FazitBitcoin-Mining kann erneuerbare Energien fördernDurch flexibles Bitcoin-Mining kann überschüssige erneuerbare Energie effizient genutzt werdenBeispiele aus Texas zeigen, dass Bitcoin-Miner zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen könnenAktuelle Daten deuten darauf hin, dass die Nachhaltigkeit voranschreitet, die Branche jedoch weiterhin an nachhaltigen Praktiken arbeiten mussEs bestehen weiterhin Herausforderungen, wie zum Beispiel das Bitcoin-Mining in Kasachstan und die Produktion von Elektroschrott Autoren Domenico AnsaldiSenior Kundenberater Tech Banking Pascal HügliCrypto Investment Manager Wichtige rechtliche HinweiseDiese Publikation dient ausschliesslich Informations- und Marketingzwecken. Sie stellt keine Anlageberatung oder individuell-konkrete Anlageempfehlung dar. Sie ist kein Verkaufsprospekt und enthält weder eine Aufforderung noch ein Angebot oder eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf von Anlageinstrumenten, Anlagedienstleistungen oder zur Vornahme sonstiger Transaktionen. Maerki Baumann & Co. AG erbringt keine Rechts- oder Steuerberatung und empfiehlt dem Anleger, bezüglich der Eignung von solchen Anlagen eine unabhängige Rechts- oder Steuerberatung einzuholen, da die steuerliche Behandlung von den persönlichen Verhältnissen des Kunden abhängt und stetigen Änderungen unterworfen sein kann. Maerki Baumann & Co. AG ist Inhaberin der Schweizerischen Bankbewilligung, die ihr durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) erteilt wurde.Diese Publikation richtet sich ausdrücklich nicht an Personen mit Wohnsitz in Deutschland.Redaktionsschluss: 6. Juni 2024Maerki Baumann & Co. 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